Buch Fulvio Roiter "Spanien"

Spanien ist für den venezianischen Photographen Fulvio Roiter sozusagen ein unvermeidlisches Thema, ein Thema, bei dem seine Voeliebe für Kontraste, für Licht und Schatten ein weites Feld vorfindet. Die Gegensätze ud Spannungen auf der spanischen Szene fordern den Photographen heraus. Roiter ist den Photographen heraus. Roiter ist den Menschen und den dingen mit seiner gewohnten Perfektion auf den Leib gerückt. Was er in diesem neuen Bildband vorlegt, sind aber nicht bloß originelle Zeugnisse seiner verblüffenden Beobachtungsgabe, sondern einmalige Dokumente der iberischen Vielfalt. Roiter steht im Ruf, mit seiner Kamara auch abseitige und unscheinbare Sujets zum Leben zu erwecken. Und so formt sichdurch die Interpretation des Photographen Bedeutendes und Unbedeutendes zu einer faszinierenden Synthese: Die Straßen von Barcelona und Madrid, anonyme dörfliche Architektur und bedeutendes Paläste, der Minenarbeiter von Oviedo, der Radfahrer in Andalusien und der Caballero von Sevilla fügen sich in das ungeheuer vielfältige Bild. Am Exempel eines unbedeutenden Dorfes entsteht die großartige Sequenz über die Semana Santa. Die Silhouetten der von hinten photographierten Guardia civil-Soldaten im Baskenland schaffen unversehens einen aktuellen politischen bezug, der in scharfem Gegensatz zu der in einzigartigen Landschaftsaufnahmen beschworenen Schönheit des Landes steht.