Glossar

Kreislaufwirtschaft

Die Kreislaufwirtschaft ist ein Wirtschaftsmodell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem Materialien und Produkte so lange wie möglich in Nutzung bleiben. Sie werden geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus von Produkten verlängert. Dabei werden Ressourcen geschont, es wird Energie gespart und Abfall vermieden. Wenn sich das Konsumverhalten der Bevölkerung in diese Richtung verändert, ist davon auszugehen, dass sich dadurch auch die Produktion mitverändert und auf eine längere Lebensdauer von Produkten gesetzt wird. Neben ökologischen Aspekten könnten in dem Zusammenhang auch soziale Faktoren wie eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen an Wichtigkeit gewinnen.

Lineares Wirtschaftsmodell

Ein lineares Wirtschaftsmodell führt von der Produktion über eine Nutzungsphase in die Abfalltonne. Was mit dem Produkt nach der ersten Nutzungsphase passiert, liegt nicht im Interesse des Herstellers. Ziel ist es, möglichst viele Neuprodukte zu verkaufen. Reparatur oder Wiederverwendung beispielsweise werden nicht fokussiert.

Obsoleszenz

Der Begriff Obsoleszenz bezeichnet das Veralten von Produkten, etwa durch begrenzte Haltbarkeit von einzelnen Teilen oder durch Modeerscheinungen. Wird dieses Veralten bewusst herbeigeführt, spricht man von geplanter Obsoleszenz. Dies ist eine Marketingstrategie um einen früheren Neukauf herbeizuführen und mehr Produkte zu verkaufen.

Re-Use/Wiederverwendung

Wiederverwendung ist die erneute Nutzung eines Produkts nach seiner ersten Nutzungsphase. Und zwar für den gleichen Zweck, für den es ursprünglich hergestellt wurde. In der sogenannten „Vorbereitung zur Wiederverwendung“ werden diese Produkte gesammelt, sortiert (Kriterium: re-use oder nicht-re-use fähig) und falls notwendig gereinigt und repariert. Danach werden die Produkte über den erneuten Verkauf in eine zweite Nutzungsphase gebracht. Gegenüber der stofflichen Verwertung (Recycling) birgt die Wiederverwendung viele Vorteile. Die zur Herstellung des Produktes aufgewendete Energie geht nicht verloren und es kommt zu keinen Downcycling-Prozessen.

Recycling

Recycling bedeutet eine rein „stoffliche Verwertung“ von Abfällen. Die entsorgten Produkte werden im Zuge des Recyclings auf Materialebene in ihre einzelnen Bestandteile aufgeteilt. Das Ziel ist, möglichst reine Sekundarrohstoffe zu produzieren. Leider kommt es in allen Recyclingprozessen zu sogenannten „Downcycling-Vorgängen“. Das heißt, dass die Sekundärrohstoffe bei jedem Recyclingdurchgang an Qualität verlieren. Um die Qualität zu halten, die für die Erzeugung notwendig ist, müssen je nach Material mehr oder weniger primäre Rohstoffe beigemengt werden. Bei Kunststoffen geht der Downcycling-Prozess schneller nach unten, bei Glas beispielsweise langsamer.

Refurbishment

Refurbishing bezeichnet die qualitätsgesicherte Überholung und Instandsetzung von Produkten zum Zweck der Wiederverwendung und -vermarktung. „Refurbished“ steht für „generalüberholt“. Wörtlich übersetzt bedeutet es „renovieren“, „verschönern“, „aufbereiten“, oder „restaurieren“. Dabei kann beispielsweise aus mehreren defekten Computern ein neuer, funktionierender entstehen. Der Begriff wird hauptsächlich in der IT-Branche angewendet.

Ressourcenschonung

Unter Ressourcenschonung versteht man den rücksichtsvollen Gebrauch beziehungsweise sparsam(er)en Verbrauch von natürlichen Ressourcen. Ressourcen schonen kann man beispielsweise durch die Reduktion des Fleischkonsums oder durch die Nutzung von Gebrauchtwaren.

Sozialwirtschaftliche Betriebe

Sozialwirtschaftliche Betriebe beschäftigen Personen, die am Arbeitsmarkt benachteiligt sind. Sie sind ein Instrument der aktiven Arbeitsmarktpolitik. Abhängig von der Situation am Arbeitsmarkt werden von der öffentlichen Hand mehr oder weniger zeitlich befristete Arbeitsplätze in diesen Betrieben geschaffen, um den in der Region besonders von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Personen Beschäftigung anzubieten. Die Arbeit im sozialwirtschaftlichen Betrieb wird begleitet von individuell auf die Person zugeschnittenen Weiterbildungs- und Stabilisierungsmaßnahmen. Ziel ist die Verbesserung der Chancen auf einen (Wieder-)Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt.

Transitarbeitskräfte

Die Kernaufgabe sozialwirtschaftlicher Betriebe wie jener, die bei WIDADO dabei sind, ist es, Menschen mit Benachteiligungen am Arbeitsmarkt dabei zu unterstützen, (wieder) am ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Sogenannte „Transitarbeitsplätze“ sind für Menschen gedacht, die aus verschiedensten Gründen arbeitslos - in vielen Fällen langzeitarbeitslos - sind. Sie werden dadurch achtsam an eine sinnstiftende Tätigkeit herangeführt und auf ihrem individuellen Weg begleitet. Die Arbeitsprozesse in den sozialwirtschaftlichen Betrieben sind so gestaltet, dass sie möglichst niederschwellig sind. Die Beschäftigung als Transitarbeitskraft ist zeitlich begrenzt. Transitarbeitskräfte erhalten zusätzlich professionelles Coaching auf ihrem Weg zurück in den ersten Arbeitsmarkt. Die Kombination aus Coaching und Qualifizierung - bei WIDADO im zukunftsfähigen E-Commerce-Bereich - soll sie dabei unterstützen, wieder eine dauerhafte Beschäftigung am regulären Arbeitsmarkt zu finden.

Upcycling

Im Upcycling werden Produkte aus gebrauchten Materialien statt aus Neumaterialien hergestellt. Ein sehr bekanntes Beispiel sind Taschen aus gebrauchten LKW-Planen. Es handelt sich beim Upcycling nicht um eine Wiederverwendung von Produkten zu dem Zweck, für den sie ursprünglich bestimmt waren. Beim Upcycling entstehen in der Regel hochwertige Designprodukte. Damit steht beim Upcycling die Nutzung der stofflichen Eigenschaften von Produktteilen im Vordergrund.

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