Buch Emil Zimmermann "Kulturelle Missverständnisse in der Medizin"

Mit wenigen Informationen über das Krankheitserleben ausländischer Patienten lassen sich viele Missverständnisse vermeiden.
Die medizinische Versorgung und pflegerische Betreuung ausländischer Patienten in deutschen Praxen und Kliniken läuft selten so unproblematisch ab, wie es sich beide Seiten wünschten. Dies bezieht sich auch immer noch auf die Migranten aus den klassischen europäischen Abgabeländern, die im Mittelpunkt dieses Buches stehen. Auch Patienten italienischer und türkischer Abstammung sind im deutschen Gesundheitswesen nicht vollkommen integriert und werden nicht optimal versorgt. Zu groß ist im allgemeinen der soziokulturelle Unterschied zwischen den Erwartungen und beruflichen Handlungsnormen der Ärzte und Pflegenden einerseits, dem Empfinden und Verhalten der ausländischen Patienten andererseits. Dies betrifft vor allem deren spezifische Vorstellungen von den Krankheiten, insbesondere aber ihre Einstellungen im Kranksein, ihr Erleben und Erleiden der Krankheit und die Weisen ihres Krankheitsäußerns. Der Autor schildert aufgrund seiner mehr als 20-jährigen klinischen und sozialpsychologischen Erfahrung mit ausländischen Patienten eindrucksvoll die soziokulturellen Gründe des gegenseitigen Missverstehens und zeigt vor allem, wie einfach solche Missverständnisse und deren Folgen zu vermeiden wären.