Frage zum Artikel Bürgertum und Protestantismus - Dietlind Pichler
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Verkauf durch carla Wien
Artikelnummer
1MM1-E-102905

Bürgertum und Protestantismus - Dietlind Pichler

€ 9,00
Bürgertum und Protestantismus - Dietlind Pichler
Die Geschichte der Familie Ludwig in Wien und Oberösterreich (1860-1900)
Bürgertum in der Habsburgermonarchie
Info Zustand: Einband und Schnittkanten in einem allgemein sehr guten Zustand erhalten
In diesem Buch geht es um die Geschichte der Familie des Hofkunsttischlers Bernhard Ludwig. Die Arbeit konzentriert sich auf das Leben von Bernhards Tochter Emilie (1868-1923), deren Tagebücher die Hauptquelle waren. Aber auch die Briefe ihrer Eltern, die Erinnerungen ihres Mannes und das Tagebuch ihres Bruders erlauben eine Sichtweise aus verschiedenen Blickwinkeln. Die Ludwigs waren eine typisch bürgerliche Familie, deren Wohlstand sich vor allem auf wirtschaftlichen Erfolg gründete. Trotzdem vertraten sie als Protestanten ein sehr spezifisches Element des österreichischen Bürgertums. Manche Aspekte protestantischer Sozialisation, wie ein höheres Ausmaß an persönlicher Selbstbestimmung, spielten für das Familienleben eine wichtige Rolle. Damit mochte auch Bernhard Ludwigs unternehmerischer Erfolg und sein Engagement für die Zivilgesellschaft zusammenhängen. Das Familienleben der Ludwigs reflektierte zunächst in erster Linie traditionelle bürgerliche Werte, was hier aus erster Hand dokumentiert ist. Das Erbe Bernhard Ludwigs als protestantischer Zuwanderer aus Sachsen führte unter anderem aber auch zu geschlechtsspezifischen Besonderheiten. Das bedeutete vor allem eine fundierte Erziehung und gleichberechtigte Bildungschancen für Mädchen, damit diese auch für sich selbst sorgen konnten. Das Heiratsverhalten im Allgemeinen zeigt aber, dass die Erhaltung des sozialen Status gegenüber der Wahrung konfessioneller Einheit Vorrang hatte. Der Protestantismus in Wien war - wenn er in solchen Ehen die Oberhand behielt - daher vor allem ein bürgerliches Phänomen. Als Emilie einen oberösterreichischen Pfarrer heiratete und auf das Land zog, hatte sie zwar die konfessionelle "Reinheit" bewahrt, wurde aber durch die völlige Veränderung ihrer Lebensumstände mit großen persönlichen Problemen konfrontiert. Ihr Leben ist daher ein Spiegelbild der unterschiedlichen und manchmal widersprüchlichen Anforderungen bürgerlicher und protestantischer Loyalitäten.

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